1899 – Gründung
Vermutlich war die Feuersbrunst in Geisensheim am 26.9.1889 um 4.00 Uhr nachmittags der auslösende Grund, dass in Geisensheim der Gedanke an die Gründung einer Feuerwehr geboren wurde. Dieser Brand wurde vermutlich bei Strohdeckarbeiten beim Käfer (Lindinger), Geisensheim 13 durch Rauchen während dieser Arbeit ausgelöst. Es wurde damals der halbe Ort ein Raub der Flammen. In der Pfarrchronik kann man lesen, dass die Häuser Jäger (Gruber), Kaudinger (Freimüller), Krautgartner (Plank), Mikl Innhaus (wurde nach dem Brand nicht mehr errichtet) und Hutterer (Aschl) zerstört wurden.
Das genaue Gründungsdatum kann aus den Büchern nicht mehr nachvollzogen werden. Die ersten Eintritte in die Wehr sind im Mitgliederbuch bereits 1898 verzeichnet.
Die Feuerwehr Geisensheim wurde als Filiale der Feuerwehr Pichl geführt.
Wir nehmen aber an, dass die Gründung mit dem Jahr 1899 datiert werden kann.
Aus dem Mitgliederbuch kann man lesen, dass sich der Mitgliederstand kontinuierlich entwickelt hat. Es sind bis zur Erreichung der Selbständigkeit eine Reihe von Neubeitritten zu verzeichnen.
Das erste Feuerwehrhaus bei der Mickl-Kapelle wurde 1925 entfernt und an der Stelle errichtet, wo es sich jetzt noch befindet. Am vorherigen Standort wurde die Errichtung eines Schlauchturmes nicht gestattet, daher musste das Feuerwehrhaus an einer anderen Stelle errichtet werden. Der Grund, auf dem das neue Feuerwehrhaus errichtet wurde, konnte von Frau Kraxberger (Mikl in Geisensheim) unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
Im Protokollbuch wird 1928 erwähnt, dass eine neue Sirene angeschafft wurde. Diese wurde mit Strom aus der Aichmühle versorgt. Bis 1928 wurde Alarm mittels Glockengeläute und durch die Hornisten der Feuerwehr gegeben.
Ein historischer Augenblick in der Geschichte der FF Geisensheim war der Ankauf der ersten Motorspritze der Marke Gugg im Jahr 1931.
Um den selbstgebauten Rüstanhänger mit Traktorbespannung im Jahr 1953 unterbringen zu können, musste das Feuerwehrhaus umgebaut werden.
Ein großes Ereignis in der Geschichte der FF Geisensheim war der Ankauf des ersten Feuerwehrautos im Jahr 1963. Es wurde ein leichtes Löschfahrzeug Opel Blitz mit 4-teiliger Steckleiter angeschafft. Dieses Fahrzeug war für das Jahr 1963 eine technische Errungenschaft. Es stand bis 1997 im Dienst der FF Geisensheim. Auch heute wird der „Flocki“, wie er liebevoll genannt wurde, noch genutzt. Die Gemeinde Weißkirchen hat das Fahrzeug gekauft und der Partnergemeinde Ecsed in Ungarn geschenkt.
Der Notstromgenerator 30 KVA aufgebaut auf einem eigenen Anhänger, wurde von Landesverfeuerwehrkommando für den Bezirk Wels-Land in Geisensheim 1980 stationiert. Dieses Gerät ist für den Katastrophenfall und hat in den letzten Jahren, im speziellen bei der Sturmkatastrophe im März 1990, schon sehr gute Dienste geleistet.
Im Hinblick auf den geplanten Bau der Autobahn A8 und den günstigen Standort der FF Geisensheim wurde aus Mitteln des KHD von Landesfeuerwehrkommando im Jahr 1981 ein hydraulisches Bergegerät an die Feuerwehr übergeben. Zusätzlich erhielt die FF Geisensheim einen gebrauchten Rüstanhänger, um das hydraulische Bergegerät transportieren zu können. Dieser Rüstanhänger wurde von der FF Geisensheim umgebaut. Das war die erste technische Ausrüstung der FF Geisensheim für die Einsätze auf den neuen Verkehrswegen.
Ein Meilenstein in der Geschichte der FF Geisensheim war der Ankauf des Rüst-Löschfahrzeuges RLF-A 2000 im Jahr 1988. Es war ein sehr mühsamer Weg, bis alle Stellen und Entscheidungsträger überzeugt waren. Dieser Entschluss erwiess sich als sehr gute und richtungsweisende Entscheidung. Das Fahrzeug leistet hervorragende Dienste beim Einsatz auf den internationalen Verkehrswegen, im Katastrophen- und Brandeinsätzen.
Am 28.Februar 1993 wurde die Jugendgruppe der FF Geisensheim gegründet. Aus heutiger Sicht, war das eine sehr wesentliche Entscheidung für den Nachwuchs in der Feuerwehr. Die Jugendgruppe wird aus jungen Feuerwehrmitgliedern des gesamten Gemeindegebietes gebildet.
So sah es bei der FF Geisensheim 1999 aus!
Situationen weiterentwickeln. Die letzten 10 Jahre waren vom Wunsch nach einem neuen Feuerwehrhaus geprägt. Die Bausubstanz des alten Gebäudes, dessen älteste Bauteile aus dem ersten Viertel des letzten Jahrhunderts stammten, muss an die neuen Erfordernisse angepasst werden.
Es sollte ein langer Weg werden, der aber sehr erfolgreich zu Ende geführt werden konnte.
10 aktive Jahre waren aber nicht nur vom neuen Projekt geprägt, sondern auch von vielen Ereignissen begleitet.
Ein sehr großes Ereignis war das Jugendlager 2001 in Pichl. Bei herrlichem Wetter und einer ausgezeichneten Infrastruktur auf dem Schulsportplatz in Pichl, wurde den Jungfeuerwehrmitgliedern ein tolles Programm geboten. Mit einer Miniplaybackshow bedankten sich die Jugendgruppen und brachten eine tolle Stimmung in das Festzelt. Mit einer Feldmesse am Sonntag endete ein sehr erfolgreiches Jugendlager.
2002 war ein Hochwasserjahr! Nicht nur zu Hause in Geisensheim, sondern auch im Donauraum kam es zu einem Jahrhunderthochwasser. Wir waren überregional im Bezirk Perg und im Bezirk Eferding im Einsatz.
2003 – die erste Planung des neuen Hauses ist fertig. Wir bekommen einen ersten Eindruck wie unser neues Haus aussehen wird. Der Zustand des alten Hauses wird noch einmal genau dokumentiert und man stellt doch einen erheblichen Sanierungsbedarf fest.
2005 – es geht endlich los! Die Baugrube wird ausgehoben und der Zubau wird erreichtet. Viele helfende Hände packen zu. Verborgene Talente werden entdeckt. Der erste Teil des Hauses wächst sehr rasch und kann im Rohbau fertig gestellt werden. Auch die Tiefenbohrung für die Erdwärmeheizung kann noch erledigt werden.
2006 – Der Schnee macht uns große Probleme! Wir haben einen strengen Winter mit viel, ja, sehr viel Schnee. Wieder werden wir, gemeinsam mit vielen Feuerwehren des Bezirkes in andere Bezirke zu Hilfe gerufen. Im Bezirk Kirchdorf und Gmunden stehen wir einige Tage im Einsatz, um Dächer von der Schneelast zu befreien.
Der Schnee ist weg und wir arbeiten wieder mit viel Energie an unserem neuen Haus. Die Beurteilung der Bausubstanz im Altbau läst noch im Winter den Entschluss reifen, den Gebäudeteil abzutragen und neu zu erreichten. Eine zukunftsweisende und gute Entscheidung. Es wird umgeplant und umgesetzt.
Wieder sind viele helfende Hände am Werk, um zuerst den Altbau auszuräumen und ab zu brechen. Um anschließend den Gebäudeteile wieder in einer Rekordzeit neu zu errichten. Von außen hat nun das neue Haus schon die endgültige Form.
2007 – Wir sind noch immer sehr fleißig am Hausbau beschäftigt. Man sieht zwar von außen keine großen Veränderungen mehr, aber im Inneren des Hauses geht es gut voran. Heizung, Trockenausbau, viele Meter Kabel verlegen, Fließen kleben usw. Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut hat, weis, wovon wir sprechen.
Am Ende des Jahres bekommt das Haus noch eine Isolierung und eine hübsche Fassade.
2008 – Der Sturm am Anfang des Jahres macht uns viel Arbeit.
In der Innengestaltung des Hauses sind noch viele Dinge zu tun. Der Ehrgeiz ist noch immer vorhanden, ein schönes und zweckmäßiges Haus zu bekommen. Wenngleich die Finanzmittel hinten und vorne zu wenig werden.
2009 – Geschafft! Fast geschafft! Das Haus ist so gut wie fertig. Am Ende des Geldes muss nun auch der Ehrgeiz Pause machen. Wir können jetzt im neuen Haus unsere
Aufgabenstellungen bestens erfüllen und hoffen, dass die Dinge, die uns jetzt noch fehlen in den nächsten Jahren angeschafft werden können. Unsere Bevölkerung unterstützt uns immer bestens. Wir hätten dieses große Werk nicht so weit bringen können, wenn wir diese Unterstützung nicht gehabt hätten. Darauf hoffen wir auch in Zukunft und bemühen uns um die Sicherheit in unserer Gemeinde und auf den Verkehrwegen, für die wir zuständig sind.